Anträge auf Förderung für Energiesparhäuser werden doch wieder bearbeitet.

Alle Anträge, die bis zum 24. Januar gestellt wurden, sollen nach alten Kriterien bearbeitet werden. Darauf haben sich die zuständigen Ministerien verständigt.

Berlin. Viele Hausbauer können nach dem plötzlichen KfW-Förderstopp nun doch mit Geld für ihre energieeffizienten Häuser rechnen. Die beteiligten Ministerien haben sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Anträge, die vor dem Förderstopp am 24. Januar eingingen, nach den alten Kriterien bearbeitet werden sollen.

Das bestätigte auch das Wirtschaftsministerium dem Handelsblatt, zuvor hatte die dpa darüber berichtet. Die Bundesregierung hatte die Förderung für energieeffiziente Gebäude angesichts einer Antragsflut und hoher Kosten vorzeitig gestoppt. Statt bis zum 31. Januar konnten nur bis 24. Januar Anträge eingereicht werden. Wie mit bereits gestellten, aber noch nicht bewilligten Anträgen umgegangen werden soll, war lange offen. Die bisher vorgesehenen Mittel der staatlichen Förderbank KfW reichen dafür nicht aus: 24.000 Anträge blieben daher offen, davon 4000 von privaten Bauherren. Sie hätten für ein sogenanntes Effizienzhaus 55 pro Wohneinheit bis zu 18.000 Euro vom Staat bekommen sollen

Die staatliche Förderbank KfW hatte zuvor bekanntgegeben, gemeinsam mit dem Bund an einer Lösung für Bauherren zu arbeiten. „Der Auftrags- und Förderstopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude hat zu viel Enttäuschung und Verunsicherung geführt. Seien sie versichert, dass uns als KfW-Vorstand dies sehr bewegt“, sagte der seit Oktober amtierende KfW-Chef Stefan Wintels am Dienstag in Frankfurt. „Wir sind im Austausch mit den Fachministerien und hoffen, dass wir schnell eine Lösung anbieten können.“

Das Programm wäre nach früheren Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ohne Stopp auf ein Volumen von 14 Milliarden Euro zugelaufen. Anhängig waren zum Zeitpunkt des Stopps noch Anträge im Volumen von 7,2 Milliarden Euro. Es standen nach Regierungsangaben aber nur noch 1,8 Milliarden Euro Haushaltsmittel zur Verfügung. Nach derzeitigem Stand gehen damit jene Häuserbauer, die nach dem Förderstopp und vor Monatsende noch Anträge stellen wollten, zunächst leer aus. Die Bundesregierung verhandelt aber über Programme, die die bisherigen Förderungen ersetzen sollen. Quelle Handelsblatt online 01.02.2022